Mutterland, Kiew (2023)
Mutterland, Kiew (2023)
Gemälde von Nazanin Pouyandeh
Gemälde von Nazanin Pouyandeh

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KUNOvideokunst

 

 

KUNOvideokunst

 

 

KUNOs September-Thema zum zehnjährigen Jubiläum  2022 sind Film und Video, alles dreht sich hier ausschließlich um Produktion und Vision dreier Varianten bewegter Bilder mit künstlerischem Anspruch. Das wird mitunter durch die Wahl der Begriffe Videokunst und Spielfilm deutlich sowie dadurch, was an ästhetischen Produktionen in den ersten beiden Sparten aufgeboten wird.

 

Unter Videokunst rangieren hier die Präsentation mit eigenen Unterseiten der US-Amerikaner Bill Viola (*1951, New York City), dem schon seit sechs Jahren eine 2022 partiell restaurierte Online-Ausstellung gewidmet ist, sowie der Bremer Foto- und Videokünstlerin Beate C. Koehler, die sich nach der zur Fotografie im April bereits mit der zweiten Einzelausstellung  2022 bei KUNO vorstellt. Beide vereint neben dem Medium auch ein zentrales Thema: das Wasser.

Bill Viola weist dabei auf seine Urerfahrung hin, als er sechsjährig in einen See springt, ohne schwimmen zu können. Doch nicht Angst oder gar Traumatisches überfallen ihn, sondern ein Entzücken unter Wasser angesichts einer so nie erlebten Welt von Formen, Farben und Licht.

Beate C. Koehler schreibt, sie sei schon immer „magisch angezogen von Seen, Flüssen und vom Meer. Auch von Wasser in unterschiedlichen Aggregatzuständen wie dem Schnee.“ Und natürlich auch, weil dieses Element „zentral für unser Leben und die Zukunft ist“.

Solcherart Erfahrungen, Empfindungen und Erkenntnisse der beiden sind dann Ausgangspunkte für ästhetisch ganz unterschiedliche, gleichwohl faszinierende Kunstwerke, die bei aller Verschiedenheit mindestens noch eine weitere Schnittmenge aufweisen: Immer wieder zeigen sich Bilder der Entschleunigung.

Die heutige Videokunst wird von Peter Weibel, dem im März 2022 verstorbenen Leiter des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe, in ihrer Pluralität so auf den Punkt gebracht, nämlich als „Theater, Performance, Musikaufführung, Skulptur, Projektion, bewegtes Bild, bewegte Körper, Tanz, Bühne, Leinwand, realer Raum, reale Zeit in einem“.

 

Die Vielfalt der künstlerischen Ansätze ist hier erstmal noch begrenzt auf eine Auswahl mehr oder minder kurzer Videos von nur einigen  Vertreter*innen internationaler Videokunst aus Griechenland, Slowenien, der Ukraine und den USA. Das auch, weil sich noch viel mehr Möglichkeiten für ein umfassendes Eintauchen in den Kosmos videokünstlerischer Arbeiten bieten vor Ort wie auch online bei der Julia Stoschek Collection in Düsseldorf und Berlin sowie auf ihrer Web jsc.art/collection/ mit Hunderten von Kunstwerken von fast dreihundert internationalen Künstler*innen. Eine Einladung der JSC, die wir gerne weiterreichen.  

 

Aufs Foto klicken zur Ausstellungsseite

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Dana Kavelina

 

 

 

Brief an eine Turteltaube (2020) ist eine künstlerische Aneignung von Amateuraufnahmen aus dem Krieg in der ukrainischen Donbass-Region,  zu einem surrealen Antikriegsfilm collagiert zusammen mit Kavelinas eigenen animierten Szenen und Archivmaterial aus dem Donbass ab den 1930er Jahren, als die Region zu einem Brennpunkt der stalinistischen Industrialisierung der Sowjetunion und sog. Klassenkampfs wurde. Im Mittelpunkt des Films steht ein Gedicht: ein aus dem Off gesprochener Monolog, der von Kavelina selbst verfasst (und von Sergey Levchin ins Englische übersetzt) wurde. Dieser Text umfasst eine Vielzahl von Traumata, Klagen und Anklagen, Schrecken und Halluzinationen seit dem Einmarsch Russlands im Jahr 2014 in die Donbass-Region. All das nachhaltig aktualisiert seit der Eskalation am 24.Februar 2022, mit der so viele völkerrechtliche, humanitäre Verbrechen und unsagbares Leid auf die Menschen und die Kultur der Ukraine niederprasseln.

 

 

Tzeni Argyriou

http://tzeniargyriou.com/

 

 

                                                    Video: aufs Foto klicken

 

Memorandum: eine Gedächtnisstütze

Eine partizipative Installation von Tzeni Argyriou (GR)/ amorphy.org

Memorandum wurde zum ersten Mal am 23. und 24. März 2012 im CAMP (Treffpunkt für zeitgenössische Kunst) in Athen, Griechenland präsentiert. 

In Kooperation mit Moving Silence, Goethe Institut, Camp

"EinSpiel mit Erinnerung und Amnesie, sichtbar und unsichtbar.

Das Publikum als Zuschauer + Teilnehmer + ... erinnert sich"

Tools: 2 Videoprojektoren, 2 DVD-Player, 12 Lichter, ein Stapel Papiere, 1 Lupe, 2 Fotos aus dem historischen Archiv von Vangelis Nikopoulos, Skizzen/Anleitungen von Alexis Hatzialexiou und dem Publikum. 

Aufwühlendes AGHDRA im Youtube-Webinar

Bildsequenz von Min. 07:35 - 13:06

 

Arthur Jafa: AGHDRA

 

Der lange Zeit - doch seit dem Goldenen Löwen der Biennale von Venedig längst nicht mehr - verkannte Künstler Arthur Jafa hat mit AGHDRA eine 85-minütige Bewegtbild- und Toninstallation geschaffen. Etwas, das einem Ozean aus schwarzen Felsen oder Erdschollen ähnelt, die aufgewühlt und gegeneinander schlagen und dabei in- und übereinander verschachtelte Bewegungen, ja Wellen erzeugen, die von einer unsichtbaren Strömung vorwärts und rückwärts getragen werden. Über dieser  in sich gebrochenen Masse von Wellen, mitunter gut zu sehen im oberen Bild-Fünftel, eine orangefarbene Sonne in einem Himmel á la William Turner. AGHDRA ist in diverse Segmente unterteilt, die jeweils etwas anders eingerahmt sind, was vor allem in loco diese mitunter bedrohliche Landschaft  aus verschiedenen Blickwinkeln präsentiert.

 

 

LAIBACH

 

 

Laibachs Musikvideos durch all die Zeiten so ideologisch postideologisch, krass kratzend und einfach erschütternd...

 

 

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