Mutterland, Kiew (2023)
Mutterland, Kiew (2023)
Gemälde von Nazanin Pouyandeh
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BURNING

Der südkoreanische Film nach einer Erzählung von Murakami, hoch gelobt vergangenes Jahr von der Kritik in Cannes, erzählt Fragmente einer Story – eine Ménage-à-trois , ein Thriller, eine Geschichte mit sozialem Hintergrund…

Mit einem Protagonisten vom Lande und schriftstellerischen Ambitionen und seinem Konkurrenten/Freund (?), einem großen Gatsby, sowie mit seiner ehemaligen Klassenkameradin. Nach Jahren ein zufälliges Wiedersehen plus One Night Stand, dann geht sie nach Afrika – wer weiß warum. Ihren Kater – gibt es ihn oder doch nicht? – in seiner Obhut. Wenn sie zurückkommt, bringt sie den reichen Schönling mit dem Porsche mit.

Viele Details sind  plausibel oder auch nicht, das hängt alles vielleicht von der Perspektive ab. Also ein Film über Möglichkeiten des Erzählens, des Interpretierens, über Fiktion, allerdings jedoch überhaupt nicht intellektualistisch. Stattdessen Bilder, die bleiben, schöne poetische Szenen inmitten einer urbanen wie dörflichen Wirklichkeit, hässlich, grau, dreckig, arm. 

Urplötzlich dann dieser Anflug von einem Krimi: Wo ist die junge Frau abgeblieben? Und sie taucht auch nicht wieder auf. Alles endet so, dem Titel gemäß, in einem großen Feuer.

Außergewöhnlicher minimalistischer Soundtrack, der an einem bestimmten Punkt eine Sequenz von Miles Davis einspielt aus „Fahrstuhl zum Schafott“.

Der junge Noch-Nicht-Autor, dem die Welt nach eigenen Worten ein einziges Rätsel ist, befragt nach seinem Lieblingsautor, antwortet lapidar: Faulkner.

 

„Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen“ – ein weiterer Ansatz, über diesen Film nachzudenken.

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Kommentare: 1
  • #1

    Fulvia Milton (Montag, 24 Juni 2019 06:28)

    Excellent movie and excellent review!